Was ist Tantra?

Bewusster spüren

Das Wort Tantra kommt aus dem Sanskrit und heißt „das Gewebe oder Geflecht“. Tantra kommt ursprünglich aus Indien und wurde in der westlichen Welt zum Neo-Tantra umgeformt. Tantra ist keine Religion, sondern hat sich als Übungspraxis, welche die Sexualität aktiv miteinschließt, als eine subkulturelle Strömung jenseits institutionell etablierter Religions-Systeme entwickelt.

Tantra meint, dass alles miteinander in Verbindung steht – mit einer Energie verbunden ist, wie etwa Prana oder Chi. Diese Verbundenheit von allem im Kosmos kann bewusst wahrgenommen werden, um sich selbst und andere besser zu spüren, sie zu verstehen und über das herkömmliche Sehen hinauszuwachsen, in ein Bewusstsein, das erkennt und in den Frieden mit allem kommt. Durch das Praktizieren von Meditationen, Massagen, Yoga und Kontaktübungen wird die Körperwahrnehmung geschult und sensibilisiert. Durch das Üben können neue feinere Formen des Spürens und Erkennens erreicht werden, und dann verschieben sich die Grenzen der herkömmlichen Weltwahrnehmung oder Narrationen in die Erweiterung meiner selbst als Loslassen.

Dies ist ein Prozess, der etwas Zeit braucht, doch schlussendlich Selbstliebe und Frieden mit den anderen erlebbar macht. Die Sexualität und auch die Herzverbindung spielen besondere Rollen im Tantra. Durch die Sexualität werden wir mit besonders starker Energie versorgt, die zudem ins höhere Sein strebt und hierbei auch die Herzverbundenheit einlädt, sich zu erweitern. Die Lehre der Chakren spielt auch eine wichtige Rolle im Tantra. Wir kennen mehr als die sieben klassischen Chakren, doch arbeiten viele im Tantra mit den klassischen sieben Chakren, welche in den Regenbogenfarben vorgestellt werden. Ein Chakra ist ein Energiewirbel tief in unserem Körper, der die körperlich-materielle Ebene sowie die geistig-feinstoffliche Ebene miteinander in Kontakt bringt, um sie zu harmonisieren. Das für Tantra besonders wichtige Chakra ist das Herzchakra. Die Herz-Energie steht für die Liebe in der Verbundenheit mit anderen und gibt uns die Richtung und die Erfüllung für unser spirituelles Wachstum mit anderen Menschen vor.